Schützenverein Welbergen 1629 e.V.
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Zeitungsbericht vom 10. Mai 1979


350 Jahre Schützenverein Welbergen
Königsschild von 1629 zeugt von den trutzigen Anfängen
Fest beginnt am 24. Mai - Kaiser- und Königsschießen - Aus jedem Haus
 
Quelle: Tageblatt für den Kreis Steinfurt, Donnerstag 10. Mai 1979
 
Ochtrup - in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges wurde er gegründet: Jetzt, nach 350 Jahren, ist er immer noch lebendig: Der Schützenverein Welbergen feiert in diesem Monat sein Jubiläum mit großem Programm. Der Startschuss fällt am 24. Mai, Ende soll am 27. sein. Dazwischen liegen Königs- und Kaiserschießen, Festakte, Bälle, Zapfenstreich etc.
Die Vereinschronik aus den Anfangsjahren, als der Verein zum Schutze der Bürger gegen Spanier und Holländer, die ins Land einfielen, ins Leben gerufen wurde, ist spärlich. Lediglich ein silbernes Königsschild aus dem Jahr 1629 ist erhalten geblieben.
Fest steht allerdings, dass der Bischof von Münster, der von 1650 bis 78 regierte, der Schützengesellschaft eine neue Form gab. Er ordnete an, dass aus jedem Haus ein Mann zwischen 15 und 60 Jahren der Gesellschaft anzugehören habe. Die Schützen unterstanden dann dem Kirchspielvorsteher, der auch alle Übungen leitete und die Gewehre prüfte. Damit die Geselligkeit nicht zu kurz kam, wurde in jedem Mal ein Vogelschießen mit Gelage veranstaltet. Dabei war die Königswürde ausgesprochen begehrt, denn ihr Inhaber war ein Jahr von den Steuern befreit und brauchte auch nicht zu öffentlichen Diensten herangezogen werden.
Nach den Napoleonischen Zeiten wurde der Wehrgedanke um 1810 mehr und mehr in den Hintergrund gerückt. Die Geselligkeit war Trumpf. Dann gibt es in der Vereinschronik bis 1844 ein Loch, Ab da jedoch besteht ein Schützenbuch, das in kurzer Form jede Feier mit Namen und Kosten festgehalten hat. Dabei stößt man immer wieder auf bekannte Welberger Namen.
Während des ersten Weltkrieges und in den folgenden Nachkriegsjahren ruhte das Vereinleben. Erst 1922 wurde wieder ein Schützenfest gefiert. Sechs Jahre später erfolgte die Umwandlung der Schützengesellschaft in einen Verein mit Satzung, erster Vorsitzender wurde Heinrich Ratering. Ein Jahr später, als der Verein sein 300jähriges Bestehen mit neuer Fahne festlich beging wurde der Beschluss gefasst, nur noch alle zwei Jahre zu feiern.
1932 erfolgte der nächste Einbruch in die Geschichte der Welbergener Schützen. Angesichts der schlechten Wirtschaftslage verzichtete man auf eine Feier. Doch weitere Feste konnten folgen, ehe der zweite Weltkrieg ein erneutes Ende setzte. Erst 1947 - nach neun Jahren Pause - aktivierten sich die Schützen wieder und feierten einen Wiedersehensball, bei dem die Musikanten mit Naturalien bezahlt werden mussten und die Getränke aus eigener Herstellung auf den Tische kamen.
Zwei Jahre später, im Mai 1949 gab es endlich wieder ein richtiges Schützenfest, aus dem Clemens Wiggenhorn und Agnes Schürmann als Königspaar hervorgingen. Seit damals setzten sich die Feste in kontinuierlichem Ablauf bis 1979 fort.
Inzwischen sind die Vorbereitungen für das 350jährige Jubiläum so gut wie abgeschlossen. Eine Umfangreiche Festschrift liegt vor, Bögen sind gemacht. Am morgigen Freitag treffen sich alle Schützen bei Lastering-Meier zum Grünholen. Die Schützen der Siedlung und des ehemaligen Schwering- und Eithooks kommen am Montag um 18 Uhr an der Eschstrasse (Nagelsmann-Menks) zusammen. Es sollen die Vorarbeiten für den Empfangsbogen Eschstrasse begonnen werden.