Schützenverein Welbergen 1629 e.V.
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Geschichte des Schützenverein Welbergen e.V. 1629

Teil 1: Von der Gründerzeit bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts


Erster nachweisbarer Beleg für das Bestehen des Schützenvereins Welbergen ist das silberne Königsschild aus dem Jahr 1629, welches von Hindrik to Bockholt als damaligen „König“ der Schützengesellschaft Welbergen gestiftet wurde. Dass es bereits vor dem Ausbruch des 30-jährigen Krieges organisierte Vereine zum Schutze der Heimat gab, belegt der Schützenverein Weiner, der nachweisbar bereits seit 1616 existierte. Der Welberger Verein gehört neben der Wester (1626), Lau Brechte (1645), sowie Bollhorst, Langenhorst und Oster(1651) zu den ältesten SchützenvereinenOchtrups.

Die friedvolle Zeit war für die Bevölkerung des Westmünsterlandes bereits weit vor dem Ausbruch des 30-jährigen Krieges beendet: Seit dem Jahr 1568 gab es zwischen den Niederlanden und Spanien Krieg. Das heutige Belgien und Holland war durch die Spanier besetzt. Da die Holländer nach Freiheit und Selbstverwaltung strebten, antworteten die Spanier mit Krieg. Der Freiheitskampf der Holländer dauerte über 80 Jahre und wurde mit dem westfälischen Frieden zu Münster und Osnabrück besiegelt. In diesem Konflikt achteten sowohl Holländer als auch Spanier die Grenzen nicht, so dass der Streithändel auch in unserer Gegend ausgetragen wurde. Zum Schutz vor solchen Grenzübertritten wurde z.B. Ochtrup mit einem Graben und Wall umgeben.

Daher ist, wie bei allen anderen Vereinen, die ihr erstes belegbares Dokument aus den Anfängen des 17. Jahrhunderts haben, zu vermuten, dass auch das eigentliche Gründungsjahr des Welberger Vereins älter ist.

Mit dem Ausbruch des 30-jährigen Krieges wurde die Situation der hiesigen Bevölkerung dramatisch. Es ist belegbar, dass 1623, sechs Jahre vor der Gründung der Schützengesellschaft, die sich selbst versorgenden Söldner des kaiserlichen Feldherrn Tilly von Rheine in Richtung Metelen durch Welberger Gebiet gezogen waren und dann im Lohner Bruch bei Stadtlohn den Herzog Christian von Braunschweig geschlagen hatten. Die ansässige Bevölkerung hatte beim Durchzug der oftmals plündernden, sengenden und mordenden Söldnerscharen schwer zu leiden. Das Elend wurde durch Einquartierungen und Requirierungen noch verstärkt.

Der Fürstbischof Christof Bernhard von Galen (1606 – 1678) von Münster, rief als damaliger Landesherr aufgrund der uralten „Landfolge“ die Bauern zum Schutze der Heimat auf. Die waffenfähigen Männer der Dorfgemeinden und Bauernschaften mussten das Gemeindegebiet beschützen und gegebenenfalls Hand- und Spanndienste für Wege- und Befestigungsarbeiten leisten. Diese Beschützer oder Schützen wurden in örtlichen Schützengesellschaften zusammengefasst. Zur Pflege der Geselligkeit sollten sie alljährlich im Mai ein Vogelschießen veranstalten. Dabei war die Königswürde sehr begehrt: der König war für ein Jahr von der Steuer befreit und wurde zu öffentlichen Diensten und Wachen nicht herangezogen. Der münsterische Bischof, Christof Bernhard von Galen, der von 1650 bis 1678 regierte, gab den Schützengesellschaften eine neue Form und einen amtlichen Charakter. Er ordnete an, dass aus jedem Hause eine Person im Alter von 15 bis 60 Jahren einer Schützengesellschaft angehören sollte. Jeder, der ein schatzbares Erbe bewohnte, musste ein Gewehr besitzen und hinreichend mit Pulver und Blei versehen sein. Die Schützen unterstanden den Kirchspielvorstehern, die alle Waffen- und Marschübungen leiteten und die Gewehre sorgfältig zu prüfen hatten. Kameradschaft und Pflege der Geselligkeit durften bei den Übungen nicht zu kurz kommen, daher war einmal im Jahr Vogelschießen mit nachfolgendem Gelage. Das Festbier wurde nach altem Brauch aus einer gemeinsamen Kasse bezahlt, in welche die Beiträge und Strafgelder flossen. Mancherorts waren die Schützen zu kirchlichen Bruderschaften zusammen- geschlossen; aber in Welbergen verlautet davon nichts. Der Zusammenhalt von Kirche und Volksleben war eben ein solche Selbstverständlichkeit, dass man sie durch eine eigene Bruderschaft nicht eigens zu betonen brauchte. Noch heute beginnt das Welberger Schützenfest mit einer heiligen Messe für die gefallenen, vermissten und verstorbenen Mitglieder. Fahnenabordnungen nehmen regelmäßig an den Prozessionen teil.

Der Sturm der Franzosenzeit, der das mittelalterliche Gefüge unseres Landes zerschlug, konnte den Gedanken an das uralte Maifest der Vorfahren nicht vertreiben. Denn sie feierten in dieser Zeit 1809 und 1810 ihre Schützenfeste. Nach den Freiheitskriegen war der Wehrgedanke in den Schützengesellschaften gefallen und die Geselligkeit mehr in den Vordergrund gerückt. Die Schützenvereine wurden die Träger des geselligen Lebens in den Bauernschaften und Dorfgemeinden, insbesondere auch in Welbergen. Bis zum Jahr 1844 ist jedoch nichts Schriftliches hierüber vorhanden.

Das alte vergilbte Schützenbuch von 1844 berichtet in kurzer Form über alle im Zeitraum von 1844 bis 1913 gefeierten Welberger Schützenfeste. In dem Buch sind die Namen der Inhaber der Ehrenposten, der Mitfeiernden und der Name des jeweiligen Königs vermerkt. Über den Verlauf der Feiern wird nichts berichtet.

Teil 2: Aus dem Schützenbuch von 1844 bis zum 2. Weltkrieg

Teil 3: Nach dem 2. Weltkrieg

Teil 4: Von 1980 bis heute